Samstag, 20. Juli 2013

3.4 Baustahl für Rohre


Aus unlegiertem Baustahl (< 1 % Legierungselemente) werden Gewinderohre (mittlere und schwere Reihe),  nahtlose und geschweißte Stahlrohre (die so genannten „Siederohre“) eingesetzt. Um beim Einsatz in der Trinkwasserinstallation Innenkorrosion zu vermeiden, benötigen diese einen Korrosionsschutz, meist wird die werkseitige Feuerverzinkung eingesetzt.
   
Gewinderohre in der Gasinstallation
Gewinderohre sind das klassische Rohrmaterial für Gasleitungen. Zahlreiche „alte Meister“ unterstreichen die Stabilität des Materials und fordern, dass „Gas in Stahlrohre gehört“. Im Hinblick auf die Kunststoffrohre, die heute auch als Material in Frage kommen, stellt diese Sichtweise natürlich eine wirklich klassische Ansicht dar. In Sachen Gewinderohr kommt meistens das Rohr nach der mittleren Reihe zum Einsatz. Dieses kann für alle Installationssituationen verwendet werden. Wird es jedoch als erdverlegte Außenleitung eingesetzt, dürfen die Rohrverbindungen nicht als Gewindeverbindungen ausgeführt werden.
Das liegt darin begründet, dass die Gewinderohre der mittleren Reihe – verglichen mit denen der schweren Reihe – geringere Wanddicken aufweisen. Mit dem Aufschneiden eines Gewindes auf dieses Rohr wird die Wanddicke zusätzlich geschwächt. Bruchgefahr besteht. Als Verbindungsalternativen können hier Schweißverbindungen oder Glattrohrverbinder eingesetzt werden. Mit der Verwendung von Gewinderohr der schweren Reihe kann auch bei der Erdverlegung die Gewindeverbindung als fortlaufende Leitungsverbindung eingesetzt werden.

Gewinderohre in der Trinkwasserinstallation
Gewinderohre sind in der Trinkwasserinstallation einsetzbar, beschränken sich heute aber auf Reparaturfälle in älteren Häusern, die mit Rohren dieser Art bestückt sind. Um gegenüber dem Trinkwasser ausreichend korrosionsbeständig zu sein, müssen die Rohre mindestens mit einer trinkwassertauglichen Verzinkung versehen sein, um einen Innenkorrosionsschutz aufzuweisen.

Diese Rohre dürfen daher nicht gebogen werden, da das zu einem Abplatzen der Verzinkung führen würde, die im Rohr nicht nachtäglich wiederhergestellt werden kann. Zur Erstellung von Warmwasserleitungen sind verzinkte Gewinderohre ungeeignet, da sie bei Wassertemperaturen um 60°C stark korrodieren können. Die Einschränkung auf den Kaltwasserbereich begründet mit, warum diese Rohre für Neuinstallationen praktisch nicht mehr verwendet werden.   

Nahtlose oder geschweißte Stahlrohre in der Gasinstallation
Nahtlose oder geschweißte Stahlrohre müssen für die Erstellung einer Flüssiggasleitung als frei verlegte Außenleitung oder als Innenleitung eine Wanddicke von mindestens 2 mm, beim Einsatz als erdverlegte Flüssiggasleitung mindestens 2,5 mm aufweisen. Sie werden im Praxissprachgebrauch auch als Siederohre bezeichnet, die Rohrverbindungen werden in der Regel durch schweißen hergestellt.

Präzisionsstahlrohre in der Gasinstallation
Präzisionsstahlrohre müssen für den Bau von Gasleitungen bis zu einem Außendurchmesser von 20 mm eine Mindestwanddicke von 1,5 mm aufweisen. Präzisionsstahlrohre mit Außendurchmessern von mehr als 20 mm müssen eine Wanddicke von mindestens 2 mm haben. Beachtet werden muss auch, dass   Flüssiggasleitungen aus Präzisionsstahlrohr nicht unter Putz installiert werden dürfen.

C-Stahlrohre in der Heizungsinstallation
Dies sind Präzisionsstahlrohre aus niedriglegiertem, mit Kohlenstoff angereichertem, Stahl. Sie werden von außen durch eine galvanisch aufgebrachte Zinkschicht vor Korrosion geschützt. Von innen sorgt ein eingebrannter Ölfilm für den notwendigen Korrosionsschutz während der Lagerung und des Transports, nicht aber während des Betriebes. Aus diesem Grund dürfen diese Rohre und Fittings nur für geschlossene Systeme verwendet werden, wie z.B. für Heizungs-, Kühl- und Solaranlagen, Druckluft- und Löschwasserleitungen und in einer speziellen innen und außen verzinkten Variante (Sendzimir-Rohr) auch in nassen Sprinkleranlagen. 


Die Außendurchmesser der Rohre entsprechen denen der Edelstahl und Kupfer Presssysteme. Die Verbindung erfolgt mittels Fittings die von innen eine aufgebrachte Chromatschicht haben. Hier bietet Seppelfricke das XPress C-Stahl System an.

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